Während die Meinungen über den Klimawandel verschieden sind, sind sich fast alle einig: Die Temperatur steigt immer mehr. Wenige Grad mehr können bereits verheerende Auswirkungen haben.

Wird die Temperatur auf der Erde um 4 Grad steigen, so werden die meisten Orte nicht mehr bewohnbar sein.

Im Rahmen einer Plakataktion des Kulturzentrum Pavillons haben wir uns mit dem Thema befasst und befragten Menschen nach ihrer persönlichen Meinung.

 

 

 

 

Gedanken zu 4 Grad Wärmer

 

Wenn ich die Bilder zu 4 Grad Wärmer anschaue, bekomme ich gespaltene Gefühle. Zum einen wird mir klar, auf was für einem wunderschönen, diversen und einzigartigen Planeten wir leben, was noch viel atemberaubender wird, wenn man bedenkt, wie gering die wissenschaftliche Wahrscheinlichkeit dafür ist. Der Planet und die Ökosysteme sind etwas sehr Kostbares, was sich über Millionen und Milliarden Jahren aufgebaut hat. Es macht mich traurig zu sehen, in welch kurzer Zeit die Menschen in Stande waren, dieses Ergebnis zu zerstören und massiv einzugreifen. Die Zeit, die wir auf diesem Planeten verbringen, ist eigentlich nur ein Augenzwinkern im Erdzeitalter und im Alter des Universums, und doch nehmen wir so massiv Einfluss an unserem eigenen Lebensraum.

Außerdem löst es in mir eine Unsicherheit über die Zukunft aus. Die klimatischen Aussichten werfen mir Fragen auf und ich mache mir viele Gedanken, ob ich in Zukunft noch gut leben kann, was mit Gesellschaft, Natur und Wirtschaft passiert.

 

[Tim (er); 20 Jahre]

 

Gedanken zu 4 Grad Wärmer

 

Als Klimaschutzberater denke ich bei „4 Grad wärmer“ an eine traurige zerstörte Erde mit Wüsten, Waldbränden, leidenden und sterbenden Tieren, tödlichen Hitzewellen, überfluteten Küsten, Fluten und Stürmen, in der die Menschen tagtäglich nur noch um ihr Überleben kämpfen und die Taten ihrer Vergangenheit bedauern.

Die Erde ist jetzt noch ein schöner, paradiesischer Planet.

Ich denke daran, wie viele traumhafte Reisen und Wanderungen ich auf ihren schönen schneebedeckten Bergen, in ihren kühlenden Wäldern und an ihren erfrischenden Meeren auf der Erde erlebt habe...

Ich denke daran, wie glücklich ich dabei immer war und wie schön das war. Es ist bis jetzt nicht bekannt, ob es an einer anderen Stelle im Universum noch eine weitere kostbare Erde von so großer Schönheit gibt wie hier, wo wir jetzt gerade sind. Lasst uns daher alle zügig für die Kinder der Zukunft Klimaschutz betreiben.

Wir setzen uns alle gemeinsam dafür ein, dass die großen Unternehmen, die Länder der Erde und wir Menschen durch Gemeinwohlökonomie, Energiewende, Ernährungswende, Agrarwende, Verkehrswende und Konsumwende ihre Emissionen möglichst auf 0 absenken bis alles möglichst klimaneutral ist.

Durch große Baumpflanzungen kann das CO₂ wieder aus der Atmosphäre geholt werden. Jede/r von uns berechnet seinen eigenen CO₂-Fußabdruck und senkt ihn möglichst auf 1,5 Tonnen CO₂ im Jahr ab, um das 1,5° Ziel zu erreichen.

Und bitte möglichst nicht mehr fliegen. Sonst ist das nicht zu schaffen. Danke. ;-)

 

[Peer (er); 61 Jahre]

 

 

Gedanken zu 4 Grad Wärmer

 

Es sieht nicht schön aus.

4 Grad wärmer bedeutet, dass wir -denn die Menschwirkung dabei ist wissenschaftlicher Konsens (wir nennen es auch Anthropozän)- die Welt fast vollständig für uns selbst unbewohnbar gemacht haben.

 

Unschön.

Was machen wir? Die Reichen sichern per Kauf Wohnmöglichkeiten in den letzten ‚schönen‘ Fleckchen Erde... Es macht mich wütend.

Die Ärmeren kämpfen mit allen Mitteln dagegen an. Ich schäme mich. Es macht mich traurig.
Die Welt wandelt sich und geht einer Katastrophe entgegen. Gletscher, Natur, vieles geht verloren und ich weiß, dass wir vieles schon seit meiner Geburtszeit dank des Club of Rome wissen.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums]

 

Aber was machen wir?

Jede/r einzelne -zumindest, zu viele- sagen sich, dass sie nichts machen können. Die Zeit vergeht. Ausreden funktionieren und meine Generation, die es wissen konnte, hat versagt. Das sind Gedanken und Gefühle, die ich dazu habe.

 

5 Bilder – es sieht nicht schön aus.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt der Volksmund, der oft klug ist. Aber mir persönlich schwindet sie manchmal.

Dank an das Plakate-Team des Kulturzentrum Pavillon für diesen Gedankenanstoß!
Das macht was.

 

[Felix (er); 51 Jahre]

 

 

[2022-08-31, abdA]